Texte.
Es gibt Abende, an denen der Regen leise gegen die Fenster tropft und man das Gefühl hat, dass die Welt draußen den Atem anhält. In einer Pfütze spiegelt sich das Licht einer Laterne, schwach, flackernd, als hielte sie es nicht mehr lange aus. Auf der Bank an der Bushaltestelle sitzt ein alter Mann, die Hände tief in den Taschen, als bewahrte er etwas auf, das niemand mehr sehen soll. Neben der Kirche lehnt ein Fahrrad, der Reifen platt, die Kette verrostet. Keiner scheint es zu vermissen. Auf dem Spielplatz liegt ein Ball vor dem Zaun, vom Wind angestoßen, immer wieder, als wolle er doch noch geholt werden. Es gibt Geschichten, die nur am Rand der Welt entstehen. Nicht in den Bars der Städte, sondern in kleinen Ecken und schmalen Straßen. Und wenn die Nacht dem Tag das Leben nimmt und Rauch aus den Schornsteinen steigt, wenn irgendwo ein Hund bellt und wieder verstummt, dann legt sich eine Ruhe über alles, die schwerer ist als jedes Wort.
Aus solchen Momenten entstehen meine Texte. Einige sind Erinnerungen an das, was wirklich geschah, andere reine Erfindung, geboren aus einem Gedanken oder einem Bild. Und doch tragen alle denselben Kern, das Bedürfnis, festzuhalten, was sonst unbemerkt verloren gehen würde.
Weihnachtsmarkt
in Arnsberg
Als wir den Weg hinaufgingen, hatte sich die Finsternis längst über den Wald gelegt. Ein tiefes Schwarz, das von den hohen Tannen verschluckt wurde. Nur das matte Glimmen der Lichterketten, verborgen hier und da in den Zweigen, ließ erahnen, dass an diesem Ort etwas geschah. Der Weihnachtsmarkt war keiner im üblichen Sinne. Es war ein […]